Freiwillige Beiträge zum Klimaschutz durch Unternehmen
Zu den größten Problemen der heutigen Zeit zählt allen voran der Klimawandel verbunden mit den Herausforderungen, die durch ihn auf uns Menschen in den kommenden Jahrzehnten zukommen. Neben Individuen sind auch Unternehmen in der Bringschuld, aktiv etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Da kein Unternehmen auf dem Planeten ohne jeglichen Ausstoß von CO2-Emissionen auskommt, gehört die Reduzierung ebendieser Emissionen zu den Kernthemen des aktiven Klimaschutzes.
Der Voluntary Carbon Market (VCM) und der Compliance Market
Einige Unternehmen sind gesetzlich dazu verpflichtet, ihren CO2-Ausstoß auszugleichen, insbesondere in Regionen, in denen gesetzliche Vorschriften und Umweltauslagen existieren. Dies betrifft zum Beispiel auch die Europäische Union mit dem EU-Emissionshandelssystem (EU ETS). Dieses System zielt darauf ab, den negativen Einfluss von Unternehmen auf das Klima zu minimieren und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems müssen Unternehmen, die für große Mengen an Kohlendioxid (CO2) verantwortlich sind, jedes Jahr eine bestimmte Anzahl von Emissionsgutschriften erwerben. Diese Emissionsgutschriften können beispielsweise von anderen Unternehmen erworben werden, die wiederum ihre eigenen Reduktionsziele übertroffen haben. Eine weitere Möglichkeit ist die Investition in verschiedene Umwelt- und Klimaschutzprojekte, zu denen beispielsweise Aufforstungsprojekte, der Bau von Solar- und Windkraftanlagen und effiziente Kochstellen zählen.
Unternehmen mit weniger CO2-Ausstoß sind von dieser Regelung momentan noch befreit und gesetzlich nicht dazu verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen auszugleichen. Dennoch ergreifen weltweit zunehmend mehr Unternehmen freiwillige Maßnahmen, um den jeweiligen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren (Voluntary Carbon Market). Die Art des CO2-Ausgleichs variiert dabei von Unternehmen zu Unternehmen. So bietet sich auf der einen Seite die Möglichkeit der Unterstützung von verschiedenen Umwelt- und Klimaschutzprojekten. Auf der anderen Seite kann der Fokus auch auf interne Anstrengungen zur Emissionsreduktion gelegt werden. Besonders Unternehmen, die ihren CO2-Beitrag auf freiwilliger Basis ausgleichen, erkennen die Dringlichkeit des Klimawandels und setzen sich proaktiv für Maßnahmen zur Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes ein.
Die Motive für den freiwilligen CO2-Ausgleich von Unternehmen
Das freiwillige Handeln ist auf dem Markt keine Selbstverständlichkeit, bietet den Unternehmen langfristig betrachtet verschiedene Vorteile. So setzen Unternehmen, die freiwilligen CO2-Ausgleich betreiben, einerseits ein Zeichen und erkennen die Dringlichkeit des Klimawandels. Daraus resultiert das Bemühen, Geschäftspraktiken und Prozesse nachhaltiger zu gestalten. Außerdem kann der freiwillige CO2-Ausgleich das Image eines Unternehmens stärken. Verbraucher zeigen zunehmend Interesse an umweltfreundlicheren Marken und Unternehmen nutzen dies, um ihr eigenes Image zu verbessern und Loyalität zu den Kundinnen und Kunden aufzubauen. Frühzeitige CO2-Offset-Maßnahmen können helfen, zukünftige Umweltauflagen zu antizipieren und sich positiv von Wettbewerbern abzuheben. Hinzu kommt, dass der Fokus auf den freiwilligen CO2-Ausgleich die Innovationsbereitschaft fördert. Unternehmen nutzen dies als Chance für die Entwicklung neuer Technologien und Prozesse, die nicht nur ihre Emissionen reduzieren, sondern auch langfristige Wettbewerbsvorteile schaffen. Die Implementierung von Maßnahmen zur Emissionsreduktion kann zudem langfristig zu Kosteneinsparungen führen. Effizienzsteigerungen bei Energieverbrauch und Ressourcennutzung können nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch betriebliche Kosten senken.
Effiziente Kochstellen als CO2-Offset-Projekt
Auch der freiwillige CO2-Ausgleich funktioniert in der Regel durch den Kauf von CO2-Zertifikaten, z. B. über Organisationen wie Gold Standard oder Verra. Diese Zertifikate werden für Projekte ausgegeben, die dabei helfen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren oder zu vermeiden. Die Menge an CO2, die durch das Projekt eingespart wird, wird als Zertifikat verkauft. Unternehmen können dann diese Zertifikate kaufen und sie für den Ausgleich der eigenen Emissionen verwenden. Dies erfolgt durch die sogenannte Stilllegung der gekauften Tonnage CO2. So wird sichergestellt, dass nicht mehr Tonnen CO2-Ausgleich verkauft werden, als ein Projekt wirklich einspart. Darüber hinaus werden die Projekte in aller Regel von unabhängigen externen Ingenieurbüros und Zertifizierungsstellen dahingehend überprüft, dass die in den Projektantragsunterlagen zugesagten Mengen auch wirklich erreicht worden sind. Wichtig ist, dass diese Projekte erst durch die Investitionen von Unternehmen ermöglicht werden, sie also ohne deren Hilfe nicht durchgeführt werden. Ein Beispiel für ein CO2-Kompensationsprojekt ist das Cookstove-Projekt in Nigeria. Dieses Projekt zielt darauf ab, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren, indem es saubere, effiziente Herde mit Rauchabzug an ländliche Haushalte liefert. Die neuen Herde verbrauchen deutlich weniger Holz und produzieren weniger Rauch in den Wohnräumen. Dies trägt dazu bei, die Abholzung zu reduzieren und die Gesundheit der Familien und insbesondere der Frauen zu verbessern. In vielen Gegenden, in denen mit offenem Feuer gekocht wird, treten vermehrt Lungenkrankheiten durch die von den herkömmlichen Kochstellen verursachte Rauchproduktion auf.
Zertifikate zur Solar- und Windenergieförderung
Ein weiteres Beispiel sind Solarparks und Windparkprojekte in Indien zur dezentralen Stromproduktion. Diese Projekte produzieren saubere Energie durch die Nutzung von Windkraft bzw. Sonnenenergie und reduzieren so den Ausstoß von CO2, welches durch die Verwendung von fossilen Brennstoffen wie Holz, Kohle, Gas oder Torf entsteht. So entfallen die Kosten für den Kauf der ansonsten benötigten fossilen Brennstoffe, wodurch sich die Stromkosten reduzieren. Durch CO2-Kompensationsprojekte können so immer auch verschiedene Social Development Goals der Vereinten Nationen (SDGs) erreicht werden.
Freiwillige Beiträge zum Schutz von Klima und Umwelt durch NORTHPOL
NORTHPOL bietet Unternehmen die Möglichkeit, einen Beitrag in Form von CO2-Kompensationen in diese zertifizierten Projekte zu leisten. Über das webbasierte Aktionsportal können Unternehmen verschiedene Unterstützungsaktionen einfach und transparent in die unternehmenseigenen Marketing- & Kommunikationsstrategien integrieren. Darüber hinaus steht NORTHPOL auch bei der Beratung zur Durchführung einer Unterstützungsaktion sowie zu freiwilligen CO2-Offset-Maßnahmen (VCO) ohne oder mit Berechnung (Scope 1-3) zur Verfügung und entwickelt gemeinsam Ideen zur passenden Kommunikation einer Aktion mit der entsprechenden Zielgruppe.
Fazit
Die freiwillige Übernahme von Verantwortung für den eigenen ökologischen Fußabdruck kann für Unternehmen zukünftig einen Wettbewerbsvorteil bedeuten, da das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung steigt und nachhaltige Praktiken in der Gesellschaft immer wichtiger werden. Durch freiwillige Initiativen zum Ausgleich von CO2-Emissionen, können nicht nur die Auswirkungen des Klimawandels abgemildert werden, sondern es werden auch aktive Beiträge entwicklungspolitischer Art geleistet, die in vielen wenig entwickelten, ländlichen Regionen die Lebensbedingungen und die Gesundheit der Menschen nachhaltig verbessern.